Definition: Was ist Prozessdatenerfassung (PDE)?
Unter Prozessdatenerfassung – alternativ auch Prozesskontrolle oder Prozessüberwachung – versteht man die systematische Erfassung all jener Daten, die Einblicke in den Ablauf der Produktionsprozesse geben. Die Prozessdatenerfassung ist ein Bestandteil der Betriebsdatenerfassung und als solcher unter den technischen Betriebsdaten eingeordnet. Sie gehört neben der Produktdatenerfassung zum Komplex der Maschinendatenerfassung.
Die Prozessdaten selbst können weiter untergliedert werden in:
- quantitative Prozessdaten: messbare Daten wie zum Beispiel Temperatur und Energieverbrauch
- qualitative Prozessdaten: Kontextinformationen wie zum Beispiel Auftragsnummer und Schichtdaten
Welche Vorteile bringt die Prozessdatenerfassung?
Wie bei jeder Art der Datenerfassung schafft auch die Prozessdatenerfassung Transparenz in Ihrer Produktion – in diesem Fall bezogen auf die Prozesse.
Voraussetzung dafür, dass Sie Nutzen aus Ihren Prozessdaten ziehen können, ist neben der Erfassung auch die entsprechende Aufbereitung und Weiterverarbeitung der Prozessdaten. Ist das gemeistert, ermöglichen die Prozessdaten
- eine schnelle Erkennung von Qualitätsabweichungen
- die Identifikation von Optimierungspotenzialen
- die Echtzeitüberwachung von Produktionsprozessen
- die Erfüllung regulatorischer Anforderungen (Compliance und Nachverfolgbarkeit)
- die Unterstützung bei der Überwachung und Einhaltung von Zielvorgaben
So implementieren Sie Prozessdatenerfassung (PDE) in Ihrem Unternehmen
Ganz gleich, was Sie in Ihrem Unternehmen implementieren möchten: Ohne die passende Strategie funktioniert es nicht. Daher müssen Sie auch auf dem Weg hin zur Prozessdatenerfassung mit der Entwicklung einer tragfähigen Strategie beginnen:
- Definieren Sie Ihre Ziele.
- Legen Sie fest, welche Prozessdaten relevant sind und erfasst werden sollen.
- Machen Sie sich auch über die Details der Erfassung Gedanken. Welche Daten sollen wie oft erhoben werden? Welche Daten sollen kontinuierlich (zum Beispiel Druck und Temperatur), stichprobenhaft (zum Beispiel Materialfluss) oder bei Bedarf (zum Beispiel Störungen) erhoben werden?
Steht die Strategie, geht es mit der konkreten Lösungssuche weiter. Prüfen Sie, welche Software und Hardware nötig ist, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Testen Sie Ihre Favoriten, bevor Sie sich entscheiden. Und evaluieren Sie, ob Sie Prozessdaten manuell (zum Beispiel über Checklisten oder Formulare durch den Mitarbeitenden), automatisch (zum Beispiel über Steuerungen und Sensoren) oder in Kombination beider Methoden erfassen wollen.
Ist die passende Lösung gefunden und im Unternehmen eingeführt, geht es an die eigentliche Prozessdatenerfassung. Parallel dazu sollten Sie Ihre Mitarbeitenden schulen und ihnen verdeutlichen, was für eine korrekte Datenerfassung zu tun ist.
Haben Sie ausreichend Daten erhoben, folgt die Analyse der Prozessdaten, um mehr Transparenz über Prozesse zu erhalten und um datenbasierte Entscheidungen treffen zu können. Im Übrigen: Die erhobenen Prozessdaten können in Prozesskennzahlen umgerechnet und damit über einen längeren Zeitraum verglichen werden. Das ist besonders bei Zertifizierungen wie der DIN EN ISO 9001 von Bedeutung.
Abschließend sollten Sie Ihre Prozessdatenerfassung immer wieder auf den Prüfstand stellen. Überwachen und optimieren Sie die etablierten Prozesse und steigern sie deren Effizienz.
Welche Ziele verfolgt die Prozessdatenerfassung?
Das primäre Ziel der Prozessdatenerfassung ist es selbstverständlich, Prozesse auf Datenbasis transparenter zu machen. Nur, wenn man Einblicke in die Daten hinter den Prozessen hat, kann man nachhaltige Entscheidungen treffen.
Auf Basis erhobener Prozessdaten ist eine konsequente Überwachung und Steuerung von Produktionsprozessen möglich, wodurch Sie Fehler und Problempunkte zeitnah aufdecken und beheben können.
Das wiederum ist ein grundlegender Meilenstein auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Produktionsoptimierung.
Der einfache Weg zur manuellen Prozessdatenerfassung
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