Definition: Null-Fehler-Strategie, was ist das eigentlich?
Die Null-Fehler-Strategie – oder alternativ Null-Fehler-Management beziehungsweise Null-Fehler-Prinzip – ist ein Konzept im Qualitätsmanagement und innerhalb der kontinuierlichen Verbesserungsprozesse (KVP), das dem Grundgedanken folgt: Die einzige akzeptable Fehlerquote ist die Null-Fehler-Quote. Es darf also weder Ausschuss noch Nacharbeit geben.
Hier zeigt sich allerdings bereits, dass es eher unrealistisch ist, eine solche Strategie konsequent umzusetzen. Realistischer ist eine Annäherung an null Fehler durch den Wert „Fehler pro Million Möglichkeiten“ oder kurz ppm. Ziel sind 10 bis 20 ppm, also 10 bis 20 Fehler pro Million Möglichkeiten.
Entwickelt wurde die Null-Fehler-Strategie von einem der großen Vordenker des Qualitätsmanagements, Philip B. Crosby. Crosby fragte sich: „Warum sollten Unternehmen viel Zeit und Geld mit dem Aufspüren, Definieren und Bekämpfen von Fehlern vergeuden, wenn es möglich ist, deren Auftreten von vornherein zu verhindern?“ Das Ergebnis seiner Analysen und Auswertungen war u.a. die Null-Fehler-Strategie.
Was sind die Voraussetzungen für eine Null-Fehler-Strategie?
Um null Fehler zu erreichen, müssen Sie natürlich zuerst herausfinden, wo die Fehlerquellen liegen – und diese Quellen nachhaltig beseitigen.
Liegen diese Fehler bei Ihren Rohstoffen? Dann wechseln Sie zu besseren Lieferanten und stellen Sie sicher, dass Sie nur geprüfte und hochwertige Materialien einsetzen.
Liegen diese Fehler bei Ihren Maschinen? Dann stellen Sie sicher, dass Ihre Maschinen stets reibungslos funktionieren und entsprechend gewartet werden – am besten mit Predictive Maintenance.
Liegen diese Fehler bei Ihren Mitarbeitenden? Dann qualifizieren Sie sie weiter durch regelmäßige Schulungen und Trainings. Schaffen Sie darüber hinaus ein Qualitätsbewusstsein bei Ihren Mitarbeitenden und fördern Sie es kontinuierlich. Binden Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen dazu auch in die Prozesse der Qualitätssicherung und in Verbesserungsprozesse ein.
Wie setzen Sie eine Null-Fehler-Strategie um?
Eine Null-Fehler-Strategie muss vom ganzen Unternehmen getragen werden. Daher benötigen Sie auch zuallererst das volle Engagement der Führungsebene.
Als Nächstes benötigen Sie absolute Transparenz. Ihre Ziele müssen ebenso glasklar sein wie der Weg dorthin. Definieren Sie bis ins Detail, was mit welchen Mitteln in welchem Umfang erreicht werden soll. Und auch, was als Fehlschlag zählt.
Eine Null-Fehler-Strategie setzt weiterhin eine gelebte Qualitätskultur voraus, die Sie unternehmensweit oder mindestens in der betroffenen Abteilung etablieren müssen.
Damit das alles funktioniert, sollten Sie sich Unterstützung ins Boot holen: von Ihren Kolleginnen und Kollegen und von einschlägigen Tools und Konzepten. Haben Sie schon ein Qualitätsmanagementsystem? Schöpfen Sie bereits die Vorteile eines Werkerassistenzsystems für die fehlerfreie Arbeit aus? Haben Sie schon einmal über Konzepte wie Poka Yoke nachgedacht?
Jetzt, da Sie neue Tools und Prozesse etabliert haben, müssen Sie das Verständnis und die Akzeptanz bei Ihren Mitarbeitenden hochhalten. Schulen Sie Ihre Werker regelmäßig und binden Sie sie wo immer möglich mit ein.
Und wenn dann alles etabliert ist, dann geht es an die Auswertung und Optimierung im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Die Chance ist gering, dass Ihre Null-Fehler-Strategie im ersten Wurf perfekt ist, beziehungsweise die 10 bis 20 ppm schafft. Sammeln Sie Daten, werten Sie diese aus und optimieren Sie die Prozesse, bis Sie ihre selbsterklärten Ziele erreicht haben.
Vorteile der Null-Fehler-Strategie
Kennen Sie die Rule of Ten? Sie besagt: Je später ein Fehler in der Wertschöpfung von der Planung bis zum Kunden entdeckt wird, desto höher sind die Kosten für die Behebung des Fehlers. Auf jeder Stufe multiplizieren sich die Kosten mit 10.
Das zeigt deutlich, warum eine Null-Fehler-Strategie ein so wertvoller Ansatz ist: Auch wenn Sie nie wirklich bei null Fehlern ankommen werden, spart Ihnen jeder nicht gemachte Fehler unter Umständen immense Kosten.
Die initialen Aufwände für eine Null-Fehler-Strategie mögen riesig erscheinen, aber dennoch ist die Vermeidung von Fehlern immer günstiger als deren Behebung. Ganz abgesehen davon: Mit der Reduktion der Produktionsfehler steigen die Kundenzufriedenheit und Ihre Reputation als produzierendes Unternehmen.
Und weil Sie auf dem Weg zu null Fehlern auch Ihre Mitarbeitenden immer eingebunden haben, haben Sie ganz nebenbei deren Bindung an Sie und Ihre Prozesse gestärkt.
Der Schlüssel zu null Fehlern bei manuellen Arbeiten
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