Was bedeutet Maschinendatenerfassung (MDE)?

Unter Maschinendatenerfassung – oder kurz MDE – wird die Erfassung aller an einer Maschine anfallenden Daten in der Produktion zusammengefasst. Diese Daten können zum Beispiel über an der Maschine angebrachte Sensoren, eine SPS oder ein MDE- beziehungsweise BDE-Terminal erhoben werden.

Die Maschinendatenerfassung wird auch als Maschinenüberwachung oder Zustandsüberwachung von Maschinen bezeichnet.

Maschinendatenerfassung etablieren, aber wie?

Wenn wir uns allein das Wort anschauen, dann könnten wir zu dem Schluss kommen: Die Daten müssen nur erfasst werden, dann passt das schon. Aber MDE-Projekte umfassen weit mehr als nur die Herstellung von Konnektivität zur Datenerfassung.

Schritt 1 ist natürlich die Konnektivität – insofern die Maschinen noch nicht sprechen können. Ziel ist es, zum Beispiel mit Sensorik, den Zugriff auf Daten zu ermöglichen.

Schritt 2 ist die Datenaufbereitung. Bis hierhin sind irgendwelche Daten in irgendeinem Format irgendwo gespeichert worden. Jetzt müssen diese Daten nutzbar gemacht.

Schritt 3 kümmert sich um die Datenspeicherung – und zwar zentral und für alle erreichbar. Die aufbereiteten Daten werden langfristig gesichert und für die weitere Nutzung zugänglich gemacht.

Zu guter Letzt kommt in Schritt 4 die Datennutzung. Hier werden die Daten so übersetzt, dass sie als Grundlage für Entscheidungen dienen können. Gängige Methoden sind zum Beispiel nutzer- oder zweckspezifische Auswertungen oder Dashboard-Anwendungen.

Welche Vorteile bringt die Maschinendatenerfassung?

Mit den Daten Ihrer Maschinen eröffnen sich Ihnen unzählige Möglichkeiten für Prozessoptimierungen.

Wenn Sie wissen, wie Ihre Maschinen ticken, verstehen sie auch, wann sie ans Limit kommen. Entsprechend können Sie mit Maschinendatenerfassung Ihre Maschinenlaufzeiten optimieren und Instandhaltungsprozesse besser planen. Im Bestfall lassen sich so Ausfallzeiten minimieren und Produktivzeiten maximieren. Selbst aus Stillständen können Sie datenbasierte Maßnahmen zur Optimierung der Maschinenauslastung ableiten.

Melden Sensoren oder Ihre Mitarbeitenden per Terminal eine Störung, können Sie sofort darauf reagieren und die gemeldeten Daten zudem später für die Analyse von Optimierungspotenzialen nutzen.

MDE: Welche Maschinendaten gibt es?

Bei den Maschinendaten wird noch einmal zwischen Prozessdaten und Produktdaten unterschieden.

Bei den Prozessdaten handelt es sich um all jene Daten, die für den Betrieb benötigt oder während des Betriebs erzeugt werden. Dazu können zum Beispiel Stromverbrauch oder Druck gehören. Mit der Erhebung dieser Daten verfolgen Sie das Ziel, Produktionsprozesse zu überwachen – also nicht das Produkt selbst, sondern den Prozess drumherum.

Im Gegensatz dazu stehen die Produktdaten im direkten Zusammenhang mit dem Produkt – zum Beispiel Stückzahl, Maße oder Gewicht. Produktdaten erfassen Sie, um die Produktionsqualität zu analysieren.

Weitere Beispiele für Daten, die Sie im Zuge der Maschinendatenerfassung erheben können, sind:

• die Produktionsmenge
• die Anzahl der Teile
• die Ausschussmenge
• die Auslastung
• die Produktionszeiten
• die Verfügbarkeiten
• die Maschinenzustände
• der Energieverbrauch
• die Stillstandzeiten
• die Rüstzeiten
• die Störgründe

Ist Maschinendatenerfassung (MDE) nicht dasselbe wie Betriebsdatenerfassung (BDE)?

Kurze Antwort: Nein. Auch wenn die Maschinendatenerfassung (MDE) häufig mit der Betriebsdatenerfassung (BDE) verglichen wird, stecken dahinter verschiedene Bereiche der Datenerfassung.

Die Betriebsdatenerfassung umfasst sowohl technische als auch organisatorische Daten, die in einem Unternehmen anfallen können. Und zu den technischen Betriebsdaten wiederum gehören die Materialdaten, die Werkzeugdaten und die Maschinendaten.

Die Maschinendatenerfassung ist somit ein Teil der technischen Betriebsdatenerfassung.

Welche Ziele verfolgt die Maschinendatenerfassung?

Wie bei jeder Datenerfassung ist auch bei der Maschinendatenerfassung das primäre Ziel die Schaffung von Transparenz. Durchgängig erfasste und verständlich aufbereitete Maschinendaten liefern Einblicke in vergangene und aktuelle Maschinenzustände und machen Prognosen möglich.

Damit dient die Maschinendatenerfassung letztlich der Überwachung, Steuerung, Analyse und Optimierung der Produktion.

Sie wollen Maschinendatenerfassung in Ihrem Unternehmen etablieren? Dann geht meist kein Weg an aufwändigen IIoT-Updates à la Sensorik und Data Analytics vorbei. Doch einfachere Szenarien lassen sich auch mit unserem Werkerassistenzsystem weasl umsetzen. Schließlich erfassen Ihre Werker bereits Maschinendaten bei der Abarbeitung.

Wie das Ganze aussehen kann, erleben Sie in unserer kostenlosen Showcase-Umgebung.