Was bedeutet Lean Production?

Lean Production oder auch Lean Manufacturing – im Deutschen “schlanke Produktion“ – ist ein Ansatz in der Produktion, der darauf abzielt, Wertschöpfung zu maximieren und Verschwendung zu minimieren. Prozesse werden von allem Unnötigen befreit. Das Konzept geht davon aus, dass in jedem Unternehmen Prozesse mit Verschwendungen existieren, die durch ressourcenschonenden Einsatz von Betriebsmitteln, Personal und Werkstoffen sowie durch zeiteffiziente Planung und Organisation eliminiert werden können.

Lean Production ist ein Teilbereich des Lean Managements. Beim Lean Management richtet sich der Blick allerdings nicht nur auf die Produktion, sondern auf alle Unternehmensaktivitäten.

Prinzipien und Methoden der Lean Production

Wie erreichen Sie eine Lean Production? Dieser Frage geht die VDI-Richtlinie 2870 über „Ganzheitliche Produktionssysteme“ nach. Sie liefert insgesamt acht Grundprinzipien.

Das Fließprinzip

Das Fließprinzip verfolgt das Ziel, schnellere Informations- und Materialflüsse herzustellen, indem Produktionsschritte aufeinander abgestimmt und Zwischenlagerungen vermieden werden. Ein Beispiel finden Sie in der 5S- oder der 6S-Methode.

Das Pullprinzip

Das Pullprinzip besagt: Produziert wird nur auf Basis von Kundenaufträgen. Dadurch wird eine Überproduktion vermieden. In der Praxis schlägt sich das Pullprinzip oft in der Just-in-Time-Produktion (JIT) nieder.

Das Null-Fehler-Prinzip

Der Name sagt eigentlich schon alles: Beim Null-Fehler-Prinzip sollen Arbeitsschritte fehlerfrei durchgeführt und folglich ausschließlich fehlerfreie Produkte an den nächsten Prozessschritt weitergegeben werden. Unterstützende Methoden finden sich zum Beispiel im Poka Yoke oder in der SPC.

Kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP)

Auch hier ist der Name Programm: Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess zielt darauf ab, die Produktion ständig zu optimieren und sie letztendlich zu perfektionieren.

Die Standardisierung

Standardisierte und dokumentierte Arbeitsabläufe garantieren eine gleichbleibende Produktqualität, unabhängig vom einzelnen Mitarbeitenden. Standardisierungen können zum Beispiel in Form von Standard Operating Procedures (SOP) umgesetzt werden.

Vermeidung von Verschwendung (Muda)

Zeit, Geld, Platz – in der Produktion gibt es meist die verschiedensten Dinge, die zuweilen unbemerkt verschwendet werden. Können diese Verschwendungen vermieden werden, führt das zu kürzeren Durchlaufzeiten und Kostenersparnis.

Zu den 7 Muda – also Verschwendungsarten – zählen:

  • T - Transport – unnötiger Transport
  • I - Inventory – Lagerhaltung
  • M - Motion – unnötige Bewegungen
  • W - Waiting – Wartezeiten
  • O - Overproduction – Überproduktion
  • O - Overengineering – suboptimaler Herstellungsprozess
  • D - Defects – Ausschuss, Fehler, Nacharbeit

In der Fachsprache spricht man abgekürzt von TIMWOOD.

Lean Production durch die Vermeidung von Verschwendung

Visuelles Management

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und ein Dashboard mehr als tausende Daten. Daher sollten Informationen, Prozesse und Ziele bildliche dargestellt werden. Das erhöht die Transparenz und erleichtert das Erkennen von Veränderungen. Gängige Mittel hierfür sind zum Beispiel Andon und Kanban.

Mitarbeiter- und zielorientierte Führung

Eine schlanke Produktion unterstützen Sie ebenso durch die Fokussierung auf Ihre Mitarbeitenden und die zu erreichenden Ziele. Motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden zum Mitdenken, zur Fehlervermeidung und zur Prozessoptimierung z.B. durch aktives Feedback. Stellen Sie zudem sicher, dass Ihre Führungskräfte dabei zielorientiert nach Vorgaben arbeiten.

Wie etablieren Sie Lean Production in Ihrem Unternehmen?

Schritt 1: Sensibilisieren Sie Ihre Führungsebene für Lean Management und Lean Production. Haben Sie die Unterstützung „von oben“, schulen Sie auch die Mitarbeitenden, damit sie ein Bild davon haben, was hinter dem Konzept steckt.

Schritt 2: Analysieren Sie den IST-Zustand in Ihrem Unternehmen. Wenden Sie dazu standardisierte Vorgehen wie zum Beispiel Prozessflussdiagramme an.

Schritt 3: Stellen Sie mit allen betroffenen Parteien gemeinsam einen Verbesserungsplan auf. Hierin legen Sie fest, was wann wie mit welchen Zielen verbessert werden soll.

Schritt 4: Etablieren Sie die Lean Production auf Basis der passenden Lean-Methoden.

Schritt 5: Überwachen Sie Ihre Lean Production anhand von definierten KPIs wie zum Beispiel der Durchlaufzeit, der Overall Equipment Effectiveness (OEE) oder der Fehlerrate. Ziehen Sie Schlüsse und nutzen Sie sie für die fortlaufende Optimierung.

Welche Vorteile hat eine Lean Production?

  1. Produktivitätssteigerung: Schlanke Prozesse schaffen Platz für andere wichtige Prozesse, was wiederum zur Steigerung Ihrer Produktivität führt.
  2. Kostenersparnis: Indem Sie Verschwendungen in Ihrer Produktion eliminieren, sparen Sie Zeit, Lagerplatz, Material, etc. Und schlussendlich sparen Sie durch all das Geld.
  3. Stärkere Mitarbeitendeneinbindung: Lean Production ist ein Gemeinschaftswerk. Sie ziehen mit Ihren Mitarbeitenden an einem Strang und binden Sie mehr als zuvor in die Prozesse ein.
  4. Erhöhte Produktionsflexibilität: Je schlanker der Prozess, desto flexibler können Sie produzieren. Produzieren Sie zum Beispiel bedarfssynchron mit der Just-in-Time-Methode, können Sie viel flexibler auf Anforderungen reagieren, als wenn Sie auf Lagerhaltung produzieren.
  5. Verbesserte Produktqualität: Kontinuierliche Qualitätskontrollen sollen Fehler frühzeitig aufdecken und Ausschuss vermeiden. Dadurch wird der Produktionsprozess verschlankt und die Produktqualität verbessert.

Welche Ziele hat Lean Production?

Fassen wir kurz und knapp zusammen: Ziel der Lean Production ist die Eliminierung von Verschwendungen sowie die Etablierung von kontinuierlichen Verbesserungen für die Optimierung von Produktionsprozessen.

Für die Produktion heißt das konkret: Produkte werden durchgehend und ohne Pufferzeiten gefertigt, was wiederum zu kürzeren Durchlaufzeiten führt.

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