Was ist ein ERP-System?
ERP ist die Abkürzung für Enterprise Resource Planning, der so viel bedeutet wie Unternehmensressourcen-Planung. Ein ERP-System ist eine zentrale Software, die alle wichtigen Geschäftsaktivitäten verbindet und verwaltet – von Beschaffung über Fertigung bis hin zu Buchhaltung und Lieferkettenmanagement. Selbst HR und Vertrieb können an ein ERP angebunden sein.
Im Kern hat ein ERP die Aufgabe, Unternehmensressourcen – wie zum Beispiel Kapital, Material, Betriebsmittel und Personal – bedarfsgerecht zu planen, zu steuern und zu verwalten. Das hilft Unternehmen dabei, aktuelle Informationen abteilungsübergreifend zur Verfügung zu stellen, Hürden bei der Zusammenarbeit abzubauen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Einführung eines ERP-Systems: So gehen Sie vor
Die Einführung eines ERP in Ihrem Unternehmen läuft im Grunde genau so ab wie die Einführung jedes anderen Standardsystems.
1. Bedarf erkennen
Natürlich müssen Sie zunächst den Bedarf haben, eine unternehmensübergreifende Ressourcenplanung zu etablieren. Gibt es immer wieder Hürden bei der Zusammenarbeit? Stocken Materialflüsse? Gibt es keine Datentransparenz? Dann sind das gute Zeichen dafür, dass ein ERP sinnvoll wäre.
2. Lösungen evaluieren
Haben Sie den Bedarf erkannt, tragen Sie die Anforderungen an das System aus den relevanten Abteilungen zusammen und schreiben sie nieder. Sobald Sie einen Einblick haben, was Sie alles benötigen, gehen Sie in die Anbieterrecherche und die Erstellung einer Shortlist. Haben Sie Ihre Favoriten gefunden, sprechen Sie mit den Anbietern und testen die Lösungen.
3. Umsetzung
Haben Sie die passenden Lösungen gefunden, beginnen Sie mit der Einführung. Aber aufgepasst: Führen Sie nicht gleich das neue System überall ein und überrollen damit Ihre Mitarbeitenden. Starten Sie mit einem Testballon in einem Bereich, der Sie direkt weiterbringt und viele Einblicke liefert. Passt alles, steht einem unternehmensweiten Roll-out nichts im Wege.
Vorteile eines ERP-Systems
Im Detail bietet ein ERP unzählige Vorteile – wie auch die meisten anderen digitalen Systeme. Wir wollen uns hier auf zwei große Vorteile konzentrieren:
1. Verbesserte Zusammenarbeit
Das ERP ist Ihr zentrales System mit Informationen zu den unterschiedlichsten Geschäftsprozessen, das abteilungsübergreifend genutzt werden kann. Dadurch ergibt sich eine signifikant erhöhte Transparenz im Unternehmen über viele Abteilungen hinweg. Daten und Informationen werden weitreichend nutzbar, die Zusammenarbeit wird nachhaltig optimiert.
2. Verbesserte Geschäftsdaten
Mit einem ERP schaffen Sie Datensilos in Ihrem Unternehmen ab und etablieren ein zentrales System zur Datenerfassung und -verbreitung in einheitlichen Standards. Das schafft einerseits eine verbesserte Datengrundlage und zudem bessere Möglichkeiten, mit den vorhandenen Daten zu arbeiten.
Welche Funktionen bringt ein ERP mit?
Den Kern eines ERP-Systems bildet die Materialbedarfsplanung – oder auch Material Requirement Planning beziehungsweise Manufacturing Resources Planning. Mit dieser Kernfunktionalität stellen Sie sicher, dass alle benötigten Materialien zur richtigen Zeit am richtigen Ort für die Fertigung bereitgestellt werden.
Um diese Kernfunktion herum bringen ERP-Systeme zahlreiche weitere Funktionen mit. Dazu gehören zum Beispiel
- Materialwirtschaft
- Finanz- und Rechnungswesen
- Controlling
- Verkauf und Einkauf
- Stammdatenverwaltung
Nicht jedes ERP bringt all diese Funktionen mit. Je nach Branche finden Sie auch spezialisierte ERP-Lösungen oder ergänzen Standardsoftware mit den jeweils benötigten Modulen.
Auch branchenspezifische ERP-System finden Sie heute am Markt recht häufig. Ein Beispiel dafür wäre Sage Wincarat, das individuelle Elemente und Funktionen speziell für die Kunststoffindustrie mitbringt.
Was sich rund um das ERP noch an Begrifflichkeiten tummelt
Wir wollen jetzt keine endlos lange Liste mit weiteren Begriffen herunterschreiben. Dennoch gibt es zwei Begriffe, die im Umfeld um das ERP immer wieder auftauchen.
EPM – Enterprise Performance Management: Ergänzung, kein Ersatz
Das Enterprise Performance Management (EPM) taucht gern einmal als Synonym für das ERP auf. Allerdings handelt es sich hierbei vielmehr um die Ergänzung der Standard-ERP-Funktionalitäten um
- Leistungsüberwachung
- die Erstellung von Budgetplänen
- Vorhersagen / Forecasts
- Finanzberichte zur betrieblichen Planung (Strategie)
Finanzplanung
Auch über die Finanzplanung als ERP-System werden Sie bei der Recherche immer wieder stolpern. Genau genommen handelt es sich hier aber auch nicht um ein ERP-System, sondern lediglich um einen Bestandteil eines ERP, der sich auf die Aufgaben der Finanzabteilung fokussiert (z.B. Buchhaltung, Rechnungsstellung, Reporting).
Ziele eines ERP-Systems
Als globales System in einem Unternehmen kann man einem ERP auch globale Ziele zuschreiben. Im Kern soll ein ERP den Wertschöpfungsprozess effizienter gestalten. Doch auch die Optimierung interner Prozesse und Abläufe zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens kann zu den Zielen eines ERP-Systems gezählt werden.
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